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Geographie als Schulfach: Monitor Studie 2025 (Lehrkräftebefragungen): Ergebnisse jetzt erschienen

By 15. November 2025No Comments

Die Ergebnisse der jetzt erschienenen Geo-Monitor-Studie 2025 zeigen:

Zwei Drittel der befragten Lehrkräfte nehmen eine abnehmende Bedeutung des Schulfaches Geographie/Erdkunde wahr. Zugleich betonen die Befragten die zentrale Rolle des Faches für das Verständnis globaler Zusammenhänge und Zukunftsthemen wie Klimawandel oder nachhaltige Entwicklung.

Hintergrund der Studie:

Durchgeführt wurde die Studie gemeinsam von der Universität Münster, der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe und dem Ernst Klett Verlag. Über 900 Lehrkräfte, Seminarlehrkräfte und Hochschuldozierende aus ganz Deutschland haben sich beteiligt. Die Ergebnisse wurden am 8. November 2025 im Rahmen des Geo-Symposiums von Klett vorgestellt.

Der Geo-Monitor 2025 setzt eine erste Befragung aus dem Jahr 2020 fort, die im Rahmen der Roadmap 2030-Initiative durchgeführt worden war. Ziel ist es, die Situation des Faches regelmäßig zu erfassen und Entwicklungen über die Zeit hinweg sichtbar zu machen.

Ergebnisse:

Gegenüber der ersten Befragung 2020 hat die Bedeutung des Faches Geographie/Erdkunde in der Wahrnehmung der Befragten seither noch weiter abgenommen. So gaben diesmal rund zwei Drittel der Befragten an, dass die Bedeutung in den letzten Jahren abgenommen habe. Die Hauptgründe werden in strukturellen und politischen Rahmenbedingungen gesehen: Kürzungen in der Stundentafel, geringe politische Wertschätzung, Bevorzugung anderer Fächer, schwache Lobbyarbeit und die Einführung von Verbundfächern.

Die Studien-Ergebnisse zeigen aber auch eine große Identifikation der Lehrkräfte mit ihrem Fach und die Relevanz geographischer Bildung angesichts globaler Herausforderungen. So ist die Mehrheit der Geographielehrkräfte mit ihrem Beruf zufrieden – getragen von Sinnstiftung der Arbeit, Relevanz der Inhalte und positivem Schülerfeedback.

Handlungsempfehlungen:

Aus den Ergebnissen leiten die Studienleiter Prof. Rainer Mehren, Dr. Sandra Thume, Prof. Janis Fögele und Dr. Volker Meyer in einem Positionspapier Handlungsempfehlungen ab.

So fordern sie, die Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit für das Fach Geographie zu intensivieren. Im Fokus sollten die beiden Kernaussagen „Geographie – das Zukunftsfach“ und „Geographie – Leitfach einer Bildung für Nachhaltigkeit“ stehen. Das Hauptziel der Bemühungen sollte darin liegen, die Anzahl der Geographiestunden wieder zu erhöhen (Ausbau der Stundentafel, Erweiterung der Wahlmöglichkeiten, Erhalt der Geographie als eigenständiges Fach).

Den Stärken des Fachs, insbesondere die Aktualität und Relevanz im Bereich Nachhaltigkeit, sollte noch mehr Raum im Unterricht eingeräumt, das Alleinstellungsmerkmal als „Mensch-Umwelt“-Fach noch stärker in den Lehrplänen hervorgehoben werden.

Was besonders erfreulich ist: Die Geo-Monitor Studie 2025 hat auch medial Aufmerksamkeit erfahren. Sowohl der Fachnewsletter table.media Bildung, Deutschlandfunk Kultur und andere haben über die Studie berichtet. Das entspricht genau dem Ziel, dem Fach in der Öffentlichkeit zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen:

https://www.deutschlandfunk.de/erdkunde-in-der-schule-verliert-an-bedeutung-fachleute-fordern-massnahmen-100.html
https://bildungsklick.de/schule/detail/geo-monitor-studie-2025-bedeutung-des-schulfachs-geographie-nimmt-ab
https://www.swr.de/swrkultur/wissen/geografie-verliert-das-schulfach-an-bedeutung-100.html

Natürlich kämpfen wir auch in unserem Verband immer wieder an verschiedenen „Ecken und Enden“ für unser Fach. Die derzeit gültigen Lehrpläne am Gymnasium machen eine Veränderung der Stundentafel jedoch im Augenblick leider nicht möglich. Aber wir müssen dran bleiben, denn es wird ja zu gegebener Zeit neue Lehrpläne geben. Bitte setzen auch Sie sich im Rahmen Ihrer Möglichkeiten für das Fach Geographie ein.